Hund im Bü­ro

Hun­de neh­men po­si­ti­ven Ein­fluss auf das mensch­li­che Ge­müt. Das dürf­te weit­läu­fig be­kannt sein. Was we­ni­ger be­kannt ist: auch im Bü­ro spie­len Hun­de Ih­re Vor­zü­ge aus.

Hund schläft am ComputerVor­tei­le für Mit­ar­bei­ter

Stu­di­en ha­ben be­stä­tigt, dass ein Hund am Ar­beits­platz vie­le Vor­tei­le mit sich brin­gen kann. So bau­en Mit­ar­bei­ter mit Bü­ro­hund im Lau­fe des Ar­beits­ta­ges we­ni­ger Stress auf und ar­bei­ten so­mit ef­fi­zi­en­ter als Mit­ar­bei­ter oh­ne Hund im Bü­ro.1 Auf lan­ge Sicht be­wirkt dies zu­dem we­ni­ger Fehl­ta­ge. Bei ei­nem Durch­schnitt von 14 Fehl­ta­gen pro Jahr ist das im­mer­hin ein Fehl­tag pro Mit­ar­bei­ter.2 An­de­rer­seits be­rich­ten Hun­de­hal­ter, die ih­ren Vier­bei­ner zu­hau­se las­sen müs­sen, von er­höh­tem Stress.

Die meis­ten Ar­beit­neh­mer füh­len sich mit ei­nem Hund am Ar­beits­platz auch zu­frie­de­ner. Da­bei muss es nicht ein­mal der ei­ge­ne Vier­bei­ner sein. Der Hund ei­nes Kol­le­gen ver­bes­sert die At­mo­sphä­re für al­le im Bü­ro. Schließ­lich sorgt ein Hund im­mer wie­der für po­si­ti­ve Ab­len­kung vom Bü­ro­all­tag, z.B. wenn er Ball spie­len will. Zu­dem stärkt ein Bü­ro­hund das Ge­fühl der Zu­sam­men­ge­hö­rig­keit un­ter den Kol­le­gen, weil er als Eis­bre­cher dient: Schüch­ter­ne Kol­le­gen, die sich nor­mal eher zu­rück­hal­ten, wer­den von ei­nem sü­ßen Vier­bei­ner aus der Re­ser­ve ge­lockt und ha­ben we­ni­ger Hem­mun­gen, auf Kol­le­gen (bzw. den Hund) zu­zu­ge­hen. So kommt man schnel­ler ins Ge­spräch und baut ein­fa­cher Bin­dun­gen auf.

Nicht nur die geis­ti­ge Ge­sund­heit pro­fi­tiert von ei­nem Vier­bei­ner im Bü­ro, son­dern auch die kör­per­li­che. Denn wer in den Pau­sen mit dem Hund Gas­si geht, bie­tet dem Tier und sei­nem Kör­per ei­ne will­kom­me­ne Ab­wechs­lung von der be­we­gungs­ar­men Ar­beit am Com­pu­ter.

Vor­tei­le für den Chef

Ein Bü­ro­hund stei­gert nicht nur die Zu­frie­den­heit der Mit­ar­bei­ter, auch die Fir­ma pro­fi­tiert da­von. Schließ­lich ar­bei­ten zu­frie­de­ne Kol­le­gen ef­fi­zi­en­ter und ge­le­gent­li­che Ab­wechs­lung bringt den Geist auf Trab. Die zu­sätz­li­che Be­we­gung för­dert die kör­per­li­che Ge­sund­heit.

Nicht zu­letzt macht ei­ne Bü­ro­kul­tur mit Hun­den den Ar­beit­ge­ber auch für po­ten­ti­el­le neue Mit­ar­bei­ter at­trak­ti­ver. Man­cher Hun­de­hal­ter schließt schon von vorn­her­ein die­je­ni­gen Ar­beit­ge­ber aus, die kei­ne Hun­de im Bü­ro dul­den. Ge­ra­de in An­be­tracht des Fach­kräf­te­man­gels soll­ten Un­ter­neh­men er­wä­gen, Bü­ro­hun­de zu er­lau­ben und mehr auf die Be­dürf­nis­se der Ar­beit­neh­mer ein­ge­hen.

Vor­be­rei­tung

Al­ler­dings soll­ten Hun­de­hal­ter nicht ein­fach ih­ren Vier­bei­ner in die Ar­beit mit­neh­men. Es liegt näm­lich im Er­mes­sen der Ge­schäfts­füh­rung, ob sie Bü­ro­hun­de ge­stat­tet und an wel­che Be­din­gun­gen die Er­laub­nis ge­knüpft wird. Grö­ße, Ver­hal­ten und Hy­gie­ne des Tie­res spie­len bei der Ent­schei­dung durch­aus ei­ne Rol­le. Ein zu­rück­hal­ten­der Hund wird eher ge­dul­det als ein laut­star­ker.

Im Sin­ne der Gleich­be­hand­lung gel­ten Er­laub­nis und Re­geln für al­le Mit­ar­bei­ter, so­fern die je­wei­li­ge Tä­tig­keit sich mit dem Haus­tier ver­ein­ba­ren lässt. Soll­te die all­ge­mei­ne Hun­de­er­laub­nis über­hand neh­men und sich das Bü­ro in ei­nen Klein­zoo ver­wan­deln, kann der Chef als Not­brem­se sein Ein­ver­ständ­nis oh­ne Wei­te­res wi­der­ru­fen.
Ha­ben Sie das OK der Chef­eta­ge, klä­ren Sie mit Ih­ren Kol­le­gen ab, ob auch sie mit ei­nem Hund im Bü­ro ein­ver­stan­den sind. Hun­de­haar­all­er­gie und Angst vor Hun­den sind durch­aus Grün­de, die ge­gen ei­nen Bü­ro­hund spre­chen.

Re­geln

Da­mit sich Hund und Kol­le­gen mit­ein­an­der wohl­füh­len, be­ach­ten Sie die­se Richt­li­ni­en: Je­der Hund braucht ei­nen fes­ten Platz zum Ru­hen, z.B. ein Körb­chen un­ter dem Schreib­tisch sei­nes Herr­chens. Zum Spie­len mit den Kol­le­gen dient ein klei­ner Ball. Brin­gen Sie ein, zwei Spiel­zeu­ge mit, da­mit sich der Hund auch selbst be­schäf­ti­gen kann, aber kei­ne quiet­schen­de Kau-En­te. Füt­tern Sie Ih­ren Hund nicht im Bü­ro, son­dern im Frei­en, da­mit den Kol­le­gen der Ge­ruch von Hun­de­nah­rung er­spart und das Bü­ro sau­ber bleibt. Die Idea­le Zeit zum Füt­tern sind die Pau­sen. Ihr Hund soll­te stu­ben­rein sein, Ih­nen ge­hor­chen und nicht bei je­dem An­lass bel­len. Ach­ten Sie auf aus­rei­chen­de Fell- und Zahn­pfle­ge, da­mit der Hun­de­gast Ih­re Kol­le­gen nicht durch Ge­stank ir­ri­tiert.

An­de­re Haus­tie­re im Bü­ro

An­de­re Haus­tie­re sind schlech­ter ge­eig­net fürs Bü­ro als Hun­de. Wer da­mit lieb­äu­gelt, sei­ne Kat­ze ins Bü­ro mit­zu­neh­men, muss ei­ni­ges be­ach­ten – und selbst dann kann es vor­kom­men, dass die Haus­kat­ze un­ge­eig­net für den Bü­ro­all­tag ist. Um die Kat­zen-Kom­pa­ti­bi­li­tät Ih­rer Kol­le­gen zu ge­währ­leis­ten, stel­len Sie si­cher, dass nie­mand all­er­gisch auf Kat­zen re­agiert. Kat­zen­haar­all­er­gie ist wei­ter ver­brei­tet als All­er­gie ge­gen Hun­de­haa­re.3 Stu­ben­ti­ger brau­chen ei­nen Kratz­baum, da­mit sie nicht die Bü­ro­mö­bel ver­un­stal­ten. Au­ßer­dem kön­nen sie sich mit Klet­tern die Zeit ver­trei­ben und man­cher Klet­ter­baum bie­tet ei­ne klei­ne Höh­le, wo die Kat­ze ihr Ni­cker­chen ma­chen kann. Kat­zen ver­brin­gen schließ­lich ei­nen Groß­teil des Ta­ges mit Schla­fen. Trotz­dem ge­hen sie den Kol­le­gen eher auf den Geist als Hun­de, weil sie ih­ren ei­ge­nen Kopf ha­ben. Wann ge­schmust wird, ent­schei­det die Kat­ze, nicht der Mensch. Be­den­ken Sie zu­dem, dass Sie die Kat­ze ir­gend­wie in die Ar­beit brin­gen müs­sen. Trans­port­bo­xen sind bei Ku­schel­ti­gern recht un­be­liebt.4

Las­sen Sie Ih­re Kat­ze al­so lie­ber zu­hau­se. Dort hat sie ihr Spiel­zeug und kann schla­fen, wo sie will, bis Sie Abends heim­kom­men und sich um sie küm­mern.